Bericht: blühende Landschaften in Büdelsdorf

Ralph Hohenschurz-Schmidt im Gespräch mit Ehepaar Kleyer und Ilse Neumann (von links nach rechts).
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Die NaturFreunde Büdelsdorf beschäftigen sich in diesem Frühling schwerpunktmäßig mit dem Insektenschutz. Und das Thema interessiert weit über die Ortsgruppe hinaus: Knapp 50 Personen kamen zu einem von den NaturFreunden organisierten Vortrag von Ralph Hohenschurz-Schmidt, Mitglied des Netzwerkes Blühende Landschaft.

Dieses Netzwerk macht auf die dramatische Notlage von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen  aufmerksam und entwickelt insektenfreundliche Konzepte. Das Ziel sind blühende Landschaften, in der sich Menschen und Tiere wohlfühlen können.

Unterstützt von eindrucksvollen Bildern schilderte Herr Hohenschurz-Schmidt die biologischen Zusammenhänge in der Produktion von Obst und Gemüse und in einer intakten Landschaft mit einer großen Artenvielfalt von Pflanzen und Insekten. Er erklärte sehr sachlich, wie Pflanzen auf die bestäubenden Insekten angewiesen sind und die Früchte und Samen der Pflanzen wiederum als Nahrung für viele Tiere fungieren.

Mit eindrucksvollen Bildern verglich er zum Beispiel Englische Gärten mit betonierten Vorgärten und vermittelte überzeugend, dass selbst kleine bepflanzte Flächen einen großen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfahrt leisten können. Durch die zunehmenden Monokulturen in der Landschaft ist das Nahrungsangebot für Insekten in den Städten bald größer als auf dem Land.

30 Prozent unserer Lebensmittel werden von Insekten bestäubt

Anhand vieler Beispiele wurde den Anwesenden schnell klar, dass Blüten besuchende Insekten eine tragende Säule im Ökosystemsind. Sie sichern unsere Ernährung und erhalten die Artenvielfalt der Wildpflanzen. Circa 30 Prozent unserer Lebensmittel werden von Insekten bestäubt, gar 80 Prozent der einheimischen Blütenpflanzen sind auf entsprechende Bestäubung angewiesen.

Fachkundig konnte der auch als Imker aktive Referent auf die besondere Bedeutung der Bienen hinweisen.  Hohenschurz-Schmidt: „Von den 100 Pflanzenarten, die über 90 Prozent der Ernährung der Menschen sicherstellen, werden 71 von Bienen bestäubt. Sie bestäuben rund 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen – von der Karotte über die Tomate bis hin zum Klee – und sind nach einer Bewertung des  Umweltbundesamtes nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier.“

Hohenschurz-Schmidt wies dabei auf den Widerspruch hin, dass 15 Prozent der Vorgärten überwiegend gepflastert oder mit Kies oder Schotter belegt sind, obwohl eine große Mehrheit bepflanzte Gärten schön findet. Lebendige Gärten leisten auch einen wichtigen Beitrag zur  Luftverbesserung, zur Bindung von Feinstaub, Regenwasserversickerung und Verbesserung des Kleinklimas.

10.000 Quadratkilometer Blühstreifen

Engagiert empfahl Hohenschurz-Schmidt daher deutlich mehr naturnahes Grün an Straßenrändern und öffentlichen Flächen.  Dass dabei jeder Quadratmeter zählt, wurde auch anhand eines Rechenbeispiels deutlich: Hätten die 650.000 Kilometer Straßen in Deutschland jeweils zwei bis drei Meter breite Blühstreifen,  ergäbe das schnell eine Gesamtfläche von rund 10.000 Quadratkilometer.

Herbert Schauer, Vorsitzender der NaturFreunde Büdelsdorf, wies vor diesem Hintergrund darauf hin, dass die Ortsgruppe bereits in einem Antrag an die Stadt Büdelsdorf mehr blühende Flächen im Ortsbild gefordert habe und in weiteren Veranstaltungen zu diesem Thema einladen werde.

Ilse Neumann
NaturFreunde Büdelsdorf

Ortsgruppe/n

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