Über den Antisemitismus in der DDR und die Verfolgung jüdischer Kommunist*innen
Auch in der DDR gab es Antisemitismus. Zum einen war das Gedankengut der Nazis genauso wenig verschwunden wie in der BRD. Zum anderen brachten Moskau-Rückkehrer Stalins Antisemitismus mit, der die internationale sozialistische Idee in einen russisch sozialistischen Nationalismus verwandelt hatte.
Naturfreundejugend Berlin [Autor*innenkollektiv]: Stalin hat uns das Herz gebrochen – Antisemitismus in der DDR und die Verfolgung jüdischer Kommunist*innen; 208 Seiten; Verlag edition assemblage, Münster, 2017; ISBN 9783942885331; 14,80 Euro.
Ein Autor*innenkollektiv der Berliner Naturfreundejugend zeigt anhand dreier Biografien, wie persönlich die Brüche und Widersprüche von den politischen Verhältnissen geprägt waren. Auch werden parallele historische Entwicklungen von Antisemitismus und Nationalismus aufgespürt und Fragen der Herrschaftskritik gestellt.
Ein herausforderndes Buch, gerade angesichts des sich breitmachenden Nationalismus.
Karin Flamm
NaturFreunde Holzgerlingen/Altdorf