Die Reaktion auf Paris darf nicht nur Sicherheit heißen

Die Eskalation der Gewalt in einer ungerechten und verletzten Welt hat eine Geschichte

 Zum Terroranschlag in Paris erklärt Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands:

Die NaturFreunde Deutschlands trauern mit den Menschen in Frankreich, die zu unschuldigen Opfern des menschenverachtenden Fanatismus des sogenannten Islamischen Staates wurden. Die NaturFreunde, deren Geschichte auch in pazifistischen Ideen verankert ist, verurteilen Terror und Gewalt mit aller Schärfe. Es kann keine Relativierung der unmenschlichen Brutalität dieser selbst ernannten Gotteskämpfer geben.

Die NaturFreunde Deutschlands weisen aber auch darauf hin, dass die Eskalation der Gewalt eine Geschichte hat, die nicht nur in weltanschaulichen Irrungen liegt, sondern auch in einer ungerechten, ungleichen und verletzten Welt, für die es Verursacher gibt. Dazu gehören viele Einzelpunkte, die vom Nichtstun beim Klimawandel über den gierigen Waffenhandel bis zum Kampf um Ressourcen, besonders Öl und Wasser, reichen. Vor allem die vielfältigen strategischen Interessen an der ölreichsten Erdregion und die Folgen des Ost-Westkonflikts wirken sich hier aus. Die Nahostregion ist seit mehr als hundert Jahren ein Spielball wirtschaftlicher und strategischer Interessen.

In der aus den Fugen geratenen globalisierten Welt prallt die europäische Moderne unmittelbar auf den religiösen Fanatismus, der diese Unterschiede zum Anlass und zur Begründung seiner Brutalisierung nimmt. Umso wichtiger ist es, dass Europa, wo die republikanischen Rechte Freiheit, Gleichheit und Brüder-/Schwesterlichkeit epochal wurden, für eine gerechte Welt kämpft.

Die Reaktion auf den Schrecken von Paris darf nicht nur Sicherheit heißen. Wir müssen endlich begreifen, dass Sicherheit gesellschaftliche Reformen erfordert, die von uns erkämpft werden müssen – national, europäisch und global.
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