Hier ist die Juniausgabe des NaturFreunde-Magazins

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"Wohin geht Europa?" fragt die Juniausgabe der NATURFREUNDiN kurz vor den Europawahlen. Die Antworten, die das Mitgliedermagazin der NaturFreunde Deutschlands auf diese Leitfrage präsentiert, können uns leider nicht gefallen.

Die EU, einst als Friedensprojekt gedacht, entwickelt sich zunehmend zur Rüstungsunion (ab Seite 4). Die bisherige und wohl auch künftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant, die Aufrüstung weiter voranzutreiben und wird sich dabei in der nächsten Legislaturperiode wahrscheinlich auf ein Bündnis der christdemokratischen Europäischen Volkspartei (EVP) mit weiter rechts stehenden Kräften stützen. Zudem leiden die EU-Strukturen weiterhin an einem Demokratiedefizit. Dem EU-Parlament fehlen wichtige Rechte, es kann noch nicht einmal eigene Gesetzesvorschläge erarbeiten.

„Im Europaparlament droht ein Rechtsruck“

„Im Europaparlament droht ein Rechtsruck“, konstatiert dann auch der Europaparlamentarier und NaturFreund Jo Leinen im Interview ab Seite 6. Gleichwohl sei die EU letztlich ein Erfolgsprojekt, das seinen Bürger*innen Frieden, Freiheit und Wohlstand gebracht habe. Nun aber stehe eine Richtungsentscheidung an.

Die NATURFREUNDiN berichtet vierteljährlich in 48.000 Exemplaren (IVW-geprüft) über Klima- und Umweltschutz, Freizeit und Naherholung, Natursport und Wandern, Kultur- und Heimatkunde sowie Projekte und Politik. Sie geht den bundesweit rund 65.000 NaturFreund*innen im Direktversand zu und liegt in den 400 Naturfreundehäusern in Deutschland aus.
www.naturfreundin.naturfreunde.de

In der europäischen Flüchtlingspolitik ist die Richtung schon länger klar. Es geht um Abschottung, Abschreckung und Auslagerung. Das zeigt ein Gastbeitrag von Wiebke Judith und Henrike Koch von PRO ASYL (S. 8). Die Autor*innen machen deutlich, dass diese Politik Flucht nicht verhindert, sondern lediglich mehr Leid für die Flüchtenden bedeutet und zugleich Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der EU beschädigt.

Der ernüchternden Zustandsbeschreibung zum Trotz richtet Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, den Blick nach vorn und plädiert „Für ein neues Projekt Europa“ (8). Dieses Projekt, so Müller, müsse über den EU-Raum hinausweisen, die notwendige sozial-ökologische Transformation mit mehr Demokratie verbinden und als Vorbild für Frieden dienen.

EU-Wahlprüfsteine der Naturfreundejugend

Auch die Seiten der Naturfreundejugend (14–15) widmen sich dem Thema Europa. In Deutschland dürfen diesmal schon 16-Jährige wählen. Warum es wichtig ist, diese Möglichkeit wahrzunehmen und was die Europawahl für junge Menschen bedeutet, beleuchtet Ole Pellmann in seinem Beitrag. Außerdem hat die Naturfreundejugend Wahlprüfsteine entwickelt, mit denen demokratische Parteien einem Europa-Test unterzogen wurden.

Weitere Themen in der neuen NATURFREUNDiN: ein Interview mit dem NaturFreund und baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann; ein Bericht über die Genossenschaft GKN for Future, die in einem besetzten Betrieb in Florenz künftig Klimaschutzprodukte statt Autoteile bauen will (12); eine Kritik an der Carbon Management Strategie der Ampel-Koalition (10); ein Blick auf rechtliche Aspekte der Forderung nach einem AfD-Verbot (11).

Naturfreundehaus Kniebis im Häuser-Check

Die Rubrik "NaturFreunde aktiv" informiertüber die Zusammenarbeit der NaturFreunde mit einem Frauenprojekt im Senegal (16), stellt das Naturfreundehaus Kniebis (M 54) im Naturfreundehäuser-Check vor (18), berichtet über das 2. NaturFreunde-Mountainbike-Festival (19), kritisiert nervigen Müll auf Wanderwegen (20) und beschreibt die Wassersportart „Riverbug“ (mit tollen Bildern ab Seite 22).

Auf den Geschichtsseiten geht es diesmal um die staatliche Überwachung der Schweizer NaturFreunde (24), die Ende der 1980er-Jahre aufflog, und den Bauernkrieg vor 500 Jahren (25). Und wie immer auch in dieser Ausgabe: viele Natursport-Ausbildungstermine, Reiseangebote, Seminare und wieder auch einige Buchvorstellungen.

Hier findest du die Juniausgabe der NATURFREUNDiN als PDF.