Klimawandel: der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln

NaturFreunde Deutschlands fordern 25 Milliarden Euro für die ökologische Modernisierung

Anlässlich des aktuellen Berichts des Club of Rome zur Menschheitsherausforderung Klimawandel verwies der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller darauf, dass das eigentlich Dramatische an diesem Bericht nicht die Fakten seien, die sich seit Ende der 1980er Jahre nur noch verfeinert, aber nicht verändert hätten: „Das eigentlich Dramatische ist, dass der Klimaschutz trotz dieser Berichte nicht vorankommt“, so Müller. Auch der Club of Rome habe davor gewarnt, dass das sogenannte Zwei-Grad-Ziel schon bald nicht mehr zu erreichen sei. „Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln demontiert unsere Wirtschaft und Gesellschaft“, kritisierte Michael Müller.

Im Jahr 2011 waren die höchsten anthropogenen Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre überhaupt gemessen worden. „Doch trotz der immer deutlicher sichtbar werdenden Auswirkungen des Klimawandels, als Beispiel die global zunehmenden Wetterextreme, bestimmen nach wie vor die Langsamsten das internationale Handeln“, kritisierte Müller.

Auch in der Bundesregierung spiele der Klimaschutz kaum noch eine Rolle: „Frau Merkel hat sich längst von ihrer Rolle als Klimakanzlerin verabschiedet, Herr Röttgen sieht ‚mit den Augen der Kinder‘ nur noch seine eigene Karriere, aber nicht die Handlungsnotwendigkeiten eines modernen Industriestaates im Zeitalter der Erderhitzung. Kurz: Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln demontiert unsere Wirtschaft und Gesellschaft.“

Mindestens 25 Milliarden Euro für neue Energie-, Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik
Die NaturFreunde Deutschlands fordern im Sinne des Ökonomen Josef Schumpeter dringend neue nationale und europäische Programme der ökologischen Modernisierung, welche nicht nur den Ausstoß von klimaschädigenden Gasen abbremsen, sondern auch die einseitige Sparpolitik überwinden würden, weil diese verhängnisvolle Folgen habe. „Es ist einfach nicht mehr hinzunehmen, dass Gesellschaften kaputt gespart und gleichzeitig die Naturzerstörung tatenlos hingenommen werden“, betonte Müller, um gleich konkreter zu werden:

„Das neue Programm der ökologischen Modernisierung müsste national mindestens 25 Milliarden Euro ausmachen, um wirksam neue Weichen in der Energie-, Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik stellen zu können. Finanziert werden sollte es über Zukunftsanleihen, auch um die öffentlichen Haushalte nicht zu belasten.“
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