Mamadou Mbodji spricht in Frankfurt über Klimagerechtigkeit

Ein Bericht von Claudia Lenius, NaturFreunde Frankfurt

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Für Klima(un)gerechtigkeit sensibilisieren – das war das Anliegen von Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NaturFreunde Internationale (NFI), der vom 19. September bis 14. Oktober im Rahmen der Aktionstage Klimagerechtigkeit der NaturFreunde zehn Vorträge in Südwestdeutschland hielt – unter anderem in der Region Frankfurt. Mamadou Mbodji war für die Vortragsreise extra aus dem Senegal angereist.

Diesen Herbst fanden die Aktionstage der NaturFreunde Deutschlands zu dem hochaktuellen Thema „Klimagerechtigkeit“ statt. NaturFreund*innen waren aufgerufen, sich im Aktionszeitraum vom 17. September bis 2. Oktober 2022 mit eigenen Aktionen einzubringen und für Klimagerechtigkeit zu sensibilisieren. Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NaturFreunde Internationale und Vorsitzender des NaturFreunde-Afrika-Netzwerks, unterstütze die Aktionstage mit einer Vortragsreise durch zehn Orte in Südwestdeutschland.

Die NaturFreunde Frankfurt beherbergten Mamadou Mbodji für mehrere Tage und sorgten auch für den Transfer zu den Ortsgruppen Bad Vilbel und Wiesbaden, wo Mamadou Mbodji ebenfalls sprach. In seinen vielbeachteten Vorträgen thematisierte er die Klimakrise und deren Auswirkungen auf die Menschen des Globalen Südens, die deutlich stärker von den Folgen betroffen sind, als Menschen aus dem Globalen Norden. Eindringlich appellierte er an die Länder des Globalen Nordens, Verantwortung zu übernehmen.

Beispiele wie das Abschmelzen der Eismassen auf dem Kilimandscharo, der bislang als zuverlässiges Wasserreservoir für die umliegenden Staaten galt und die Vernichtung des Tropenwaldes im Kongobecken verdeutlichten die rasant fortschreitende Gefährdung der dort lebenden Bevölkerung. Als Hoffnung machendes Beispiel stellte Mamadou Mbodji das Mangroven-Aufforstungsprojekt der NaturFreunde im Gambia- und im Senegalfluss vor. Diese Pflanzen binden sehr viel mehr CO2 als andere. Auch die Pflanzung von Obstbäumen durch NaturFreund*innen in beiden Ländern zeigt laut Mamadou Mbodji schon erste Erfolge. Die Früchte dienen der Ernährung, aber auch dem Verkauf auf kleinen Märkten. Diese Pflanzaktionen werden ebenfalls von hessischen Ortsgruppen mit Spendenaufrufen beworben.

Bei den Vortragsabenden in Bad Vilbel und Wiesbaden waren etwa 40 Personen anwesend, auch die Presse berichtete. Die Übersetzung aus dem Französischen und Englischen tätigte dankenswerterweise Ingeborg Pint, langjährige Organisatorin von Reisen in den Senegal, die einer Einladung der NaturFreunde Wiesbaden gefolgt war. Für die pünktliche Fertigstellung einer Ausstellung zum Jugendaustausch von NaturFreund*innen aus Gambia und Senegal hatten die NaturFreunde Offenbach gesorgt. Das Engagement rund um die Aktionstage war also wirklich eine hessische Gemeinschaftsarbeit, die zukunftsweisend sein könnte.

In Frankfurt konnte im Aktionszeitraum keine Veranstaltung mehr untergebracht werden, deshalb wurde hier schon am 9. September der Film über die Senegalreise zum Abschluss der „Landschaft des Jahres 2018–2020: Senegal/Gambia“ gezeigt. Die Reise führte damals auch zu den Baumpflanzprojekten und dem Herstellungsort energiesparender Kochstellen in Senegal und Gambia. Für eine einwöchige Bildungsveranstaltung für senegalesische Jugendliche wurde bei der Filmvorführung erfolgreich Geld gesammelt. Wir hoffen, auch weiterhin Bildungsveranstaltungen im Senegal ermöglichen zu können, um die Jugendlichen vor Ort für die Klimakrise und den Umgang mit ihr zu sensibilisieren.

Claudia Lenius
NaturFreunde Frankfurt