Eine NaturFreunde-Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe Treffpunkt i
Wer freut sich nicht auf ein paar Wochen Urlaub? Viele Menschen jedoch verreisen nicht, denn sie können sich das nicht leisten. Gleichzeitig kennt die Tourismusindustrie auch nach der Pandemiekrise nur ein Credo: Wachstum um (fast) jeden Preis. Tourismuspolitik wird in Deutschland von der Tourismusindustrie gesteuert. Der Staat, der gerade noch Lufthansa und TUI als große Player gerettet hat, verzichtet seinerseits auf eine Einflussnahme und fördert die Konzentration. In der Stadtentwicklung spielt die Tourismusindustrie eine maßgebliche Rolle, wird aber wenig beachtet.
Ansätze für eine nachhaltige Gestaltung von Reisen gibt es viele, der ökologische Rucksack (CO2-Fußabdruck) aber wird bei der An- und Abreise vollgepackt, Wasserverbrauch, Flächenversiegelung und Müllproduktion kommen hinzu. So, wie die nationale Verkehrspolitik keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leistet, droht das ungeheure Wachstum des Flugverkehrs die Klimakrise zu verschärfen. Dabei fliegt nicht mal ein Viertel der Menschheit überhaupt. Von Klimagerechtigkeit keine Spur. Stefan Gössling, Professor für Tourismus an der School of Business and Economics der Linné-Universität, und Hans-Gerd Marian, ehemaliger Bundesgeschäftsführer der NaturFreunde Deutschlands, plädieren anlässlich der Internationalen Tourismusbörse in Berlin für eine gestaltende Tourismuspolitik.
Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe Treffpunkt i.