Aktionsbündnis warnt 80 Jahre nach Hiroshima & Nagasaki vor existenzieller Bedrohung durch Atomwaffen
Die verheerenden Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 jähren sich in diesem Jahr zum 80. Mal. Mit einer Plakataktion wird „atomwaffenfrei.jetzt“ – ein Aktionsbündnis, in dem sich auch die NaturFreunde Deutschlands engagieren – das Gedenken deutlich sichtbar ins Straßenbild von sechs deutschen Großstädten tragen, um auf die existenzielle Bedrohung durch Atomwaffen hinzuweisen.
Ab Anfang August sollen die Plakate an Bahnhöfen, Kreuzungen und in Fußgängerzonen hängen. Die NaturFreunde Deutschlands haben allen ihren Ortsgruppen bereits ein Plakat geschickt mit der Bitte, die Kampagne zu unterstützen und das Plakat in einem der 400 Naturfreundehäuser, alternativ an einem Treffpunkt oder im Stadtbild aufzuhängen.
UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterstützen
Das Plakat (hier als PDF-Download) zeigt junge Menschen, die an einem weltweiten Vernetzungstreffen für den Atomwaffenverbotsvertrag in Hiroshima teilgenommen haben. Auf Schildern fordern sie ihre jeweiligen Heimatländer auf, den UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu unterstützen. Im Hintergrund ist das Friedensdenkmal in Hiroshima zu sehen – die sogenannte Atombombenkuppel. Das Gebäude wurde am 6. August 1945 durch die von einem US-Bomber abgeworfene US-amerikanische Atombombe „Little Boy“ zerstört und brannte völlig aus. Alle zu diesem Zeitpunkt darin arbeitenden Menschen kamen um.
Mit dem Motiv, verbunden mit dem Slogan „80 Jahre nach Hiroshima & Nagasaki: Für eine Zukunft ohne Atomwaffen!“ will das Aktionsbündnis dem Gedenken eine optimistische Wende geben. Wir sind der Gefahr der nuklearen Abschreckung nicht machtlos ausgesetzt, sondern setzen uns aktiv für die Abschaffung der Atomwaffen ein.
Das Aktionsbündnis braucht dafür auch deine Unterstützung. Allein das Schalten der City-Light-Poster kostet knapp 11.000 Euro. Deshalb ist es dringend auf Spenden angewiesen. Auf den Seiten der Friedenskooperative kannst du für die Plakataktion spenden.
Mehr als 200.000 Menschen starben nach den Atombombenabwürfen
Am 6. und 9. August 1945 wurden die Städte Hiroshima und Nagasaki Ziel der ersten und bislang einzigen Atombombenabwürfe. Etwa 92.000 Menschen starben sofort, circa 130.000 weitere Menschen starben bis zum Jahresende an den Folgeschäden.
Auch 80 Jahre danach gedenken wir der Opfer. Sie mahnen uns, für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten. Doch noch immer gibt es weltweit rund 12.000 Atomwaffen, von denen etwa 1.800 in ständiger Alarmbereitschaft gehalten werden und der Menschheit innerhalb weniger Minuten ein Ende bereiten können.
Das Ende des Zeitalters der Atomwaffen ist auch heute noch in weiter Ferne. Das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages im Jahr 2021 lässt uns Hoffnung auf eine atomwaffenfreie Welt schöpfen. Mittlerweile wurde der Vertrag bereits von 73 Staaten ratifiziert und 25 weitere Staaten haben ihn schon unterzeichnet.
Atomwaffen abschaffen, bevor sie uns abschaffen
Die Botschaft, die der Atomwaffenverbotsvertrag in die Welt sendet, ist eindeutig: Die humanitären Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen sind inakzeptabel. Deshalb müssen wir die Atomwaffen abschaffen – bevor die Atomwaffen uns abschaffen. Diese Botschaft richtet sich auch an die Bundesregierung, welche sich bis heute weigert, die US-amerikanischen Atomwaffen aus Büchel abziehen zu lassen und dem Verbotsvertrag beizutreten.
Die Koalition aus Union und SPD hingegen hat das Ziel einer atomwaffenfreien Welt aus dem Koalitionsvertrag gestrichen. Gleichzeitig werden neue Atombomber vom Typ F35 angeschafft, die in Deutschland stationierten US-Atomwaffen aufgerüstet und Debatten über europäische Atomwaffen vorangetrieben.
Die Plakataktion wird organisiert vom Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“ in Zusammenarbeit mit Ohne Rüstung Leben, der Pressehütte Mutlangen, IPPNW Deutschland, dem Netzwerk Friedenskooperative sowie den NaturFreunden Deutschlands.