Politik konkret: Verhalten der Ordnungsbehörden und Selbstermächtigung der Protestierenden gegen die Corona-Maßnahmen

26.07.2022 18:00 - 20:00 Uhr
© 

Schon früh bildete sich während der Coronapandemie eine heterogen zusammengesetzte Protestbewegung, die u.a. unter der Selbstbezeichnung „Querdenker“ vorwiegend gegen die Maßnahmen der Regierungen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie, aber auch gegen Impfen, Impfpflicht usw. hervorgetreten ist. Die oft diffus wirkende Protestbewegung speiste sich aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus und politischen Szenen. (Herkunfts-) Bezüge sind zu alternativen und esoterischen Szenen, zu christlichen Fundamentalist*innen, Antroposoph*innen sowie zu Reichsbürger*innen und Selbstverwalter*innen erkennbar. Zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland sind Unterschiede in der Zusammensetzung feststellbar. Von Beginn an waren auch Vertreter*innen der extremen Rechten – verschiedenster Richtungen - auf den Veranstaltungen stark präsent. Auf Demonstrationen und Versammlungen wurde nicht nur gegen eine vorgebliche „Coronadiktatur“ protestiert. Es wurde eine große Bandbreite verschwörungsideologischer und sich oft widersprechender Thesen und Positionen vertreten. Auffällig breit und offen wurden immer wieder antisemitische Verschwörungsmythen vertreten. Die Protestbewegung übte sich in verschiedenen Protestformaten ein und konnte stellenweise regional und bundesweit beachtliche Mobilisierungserfolge verzeichnen. Auffällig waren oftmals eine große Aggressivität und Gewaltbereitschaft unter den Versammlungsteilnehmer*innen. Es kam zahlreich zu gewalttätigen Übergriffen auf polizeiliche Einsatzkräfte, Pressevertreter*innen und Gegendemonstrant*innen.
Bei vielen Versammlungslagen erschienen die eingesetzten Polizeikräfte verunsichert, traten oft mit zu schwachen Kräften auf und hatten ganz offensichtlich Probleme, das ‚polizeiliche Gegenüber‘ angemessen einzuschätzen. Der Vortrag skizziert die Entstehung und Entwicklung dieser Protestbewegung und widmet sich anhand ausgewählter Beispiele einzelnen in der Kritik stehenden Polizeieinsätzen. Er diskutiert mögliche Gründe für das polizeiliche Verhalten.

Der Vortrag untersucht das Verhalten der Ordnungsbehörden im Zuge der starken Protestwelle gegen Corona-Maßnahmen. Kam es zu einer Selbstermächtigung der Protestierenden? Wie hätten die Ordnungsbehörden besser reagieren können? Solchen und vielen weiteren Fragen möchten wir mit euch gemeinsam nachgehen.

Referent: Prof. Dr. Christoph Kopke ist Politikwissenschaftler und Historiker mit einem Schwerpunkt auf Rechtsextremismus und Antisemitismus. Seit 2018 ist er Professor für Politikwissenschaft und Zeitgeschichte an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin. 

Die Veranstaltung wird von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert. 

Ort/Unterkunft/Treffpunkt: 
NaturFreunde-Galerie, Paretzer Str. 7, 10713 Berlin
Auskunft & Anmeldung: 

NaturFreunde Berlin
(030) 810 560 250 
jella@naturfreunde-berlin.de

Anfrage zum Termin

Datenschutzhinweis
Bitte beachten Sie: Damit Ihr Anliegen bearbeitet werden kann, leiten wir Ihre Anfrage direkt an die Veranstalter*innen des Terminangebots weiter. Weitere Informationen zur Verarbeitung von Kontakt- und Anmeldeformularen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung Webseite.

  _____          __          __  ______       _ 
|_ _| \ \ / / | ____| | |
| | _ _ \ \ /\ / / | |__ __| |
| | | | | | \ \/ \/ / | __| / _` |
_| |_ | |_| | \ /\ / | | | (_| |
|_____| \__,_| \/ \/ |_| \__,_|

Bitte geben Sie den oben angezeigten ASCII-Bild-Code ein.