Wissenschaft konkret: Vortrag: „Friedrich Engels und die Natur“

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21.05.2020 19:00 - 19:00 Uhr
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In der "Dialektik der Natur" warnt Friedrich Engels vor eine Überschätzung der Herrschaft des Menschen über die Natur. Er schreibt dort: „Schmeicheln wir uns indeß nicht zu sehr mit unsern menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solchen Sieg rächt sie sich an uns. Jeder hat in erster Linie zwar die Folgen, auf die wir gerechnet, aber in zweiter und dritter Linie hat er ganz andre, unvorhergesehene Wirkungen, die nur zu oft jene ersten Folgen wieder aufheben. [...] Und so werden wir bei jedem Schritt daran erinnert, dass wir keineswegs die Natur beherrschen wie ein Eroberer ein fremdes Volk beherrscht, wie Jemand, der außer der Natur steht-sondern dass wir mit Fleisch und Blut und Hirn ihr angehören und mitten in ihr stehn, und dass Unsre ganze Herrschaft über sie darin besteht, im Vorzug vor allen andern Geschöpfen ihre Gesetze erkennen und richtig anwenden zu können.“

Der Vortrag zeigt die interessante Auseinandersetzung des großen marxistischen Denkers Friedrich Engels mit dem Verhältnis von Gesellschaft und Natur auf. In dem Vortrag wird anhand der Werke „Lage der arbeitenden Klasse in Engeland“, „Manifest der kommunistischen Partei“, „Die deutsche Ideologie“ und „Dialektik der Natur“ die Entwicklung des Naturverständnisses und ihre Einbettung in die gesellschaftstheoretische Analyse von Friedrich Engels aufgezeigt.

Friedrich Engels hat gemeinsam mit Karl Marx ein umfangreiches Werk hinterlassen, dass bis heute wichtige Grundla-gen für ein linkes gesellschaftliches Verständnis von Natur liefert. Bereits in „Das Kapital“ von Karl Marx steht: „Selbst eine ganze Gesellschaft, eine Nation, ja alle gleichzeitigen Gesellschaften zusammengenommen, sind nicht Eigen-tümer der Erde. Sie sind nur ihre Besitzer, ihre Nutznießer, und sie haben sie als boni patres familias den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen.“

An dieses Naturverständnis knüpften auch die NaturFreunde an. In ihrem Beschluss „Unser Verständnis von Umwelt-politik: Schutz der natürlichen und sozialen Mitwelt“ auf dem Bundeskongress der NaturFreunde 2017 führten sie aus: „Die NaturFreunde üben bis heute Solidarität mit den ausgebeuteten Menschen und der ausgebeuteten Natur. Wir gehen von einem Verständnis aus, das die Natur als natürliche Mitwelt und das Zusammenleben der Menschen als soziale Mitwelt versteht. Soziale und ökologische Gerechtigkeit gehören in unserem Verständnis zu-sammen. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass die soziale Mitwelt nicht gegen die natürliche Mit-welt ausgespielt werden darf. Um-gekehrt darf es auch keinen Gegensatz zwischen Ökologie und Sozialem geben. Vielmehr geht es darum, dass wir Verantwortung übernehmen – nicht nur für die Verhältnisse heute, sondern auch für gute soziale und ökologische Lebensbedingungen künftiger Generationen.“

Referent: Uwe Hiksch, Bundesvorstand NaturFreunde Deutschlands

Wissenschaft konkret
Viele im weiten Spektrum der NaturFreunde haben im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Ausbildung Bachelor- oder Masterarbeiten, Doktorarbeiten oder interessante Hausarbeiten geschrieben. Diese haben sehr häufig hochinteres-sante Themengebiete bearbeitet, die auch für viele, die nicht in dieser wissenschaftlichen Disziplin gearbeitet hatten, einen spannenden Erkenntnisgewinn bringen können. In der Reihe „Wissenschaft konkret“ wollen wir solche Arbeiten vorstellen, gemeinsam diskutieren und anschließend in gemütlicher Runde den Abend ausklingen lassen.

Wir freuen uns, wenn Ihr Interesse habt. Wählt euch einfach ein!

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NaturFreunde Berlin
Uwe Hiksch
hiksch@naturfreunde.de
Tel.: 0176-62015902

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