Das war der "Treffpunkt N Süd-West" in Karlsruhe

NaturFreund*innen aus dem Südwesten Deutschlands debattierten über die Zukunft des Verbandes

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Mit dem „Treffpunkt N Süd-West“ fand am 19. Oktober in Karlsruhe-Grötzingen die bereits fünfte Zukunftsdebatte der NaturFreunde Deutschlands statt. Über zwei Jahre hinweg wurde das Format „Treffpunkt N“ in verschiedenen Regionen des Bundesgebiets umgesetzt. Das Treffen in Karlsruhe war die vorerst letzte Veranstaltung der Reihe.

Etwa 120 NaturFreund*innen aus den Landesverbänden Baden, Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und Württemberg kamen mit Vertreter*innen des Bundesvorstands in den Räumen der Begegnungsstätte Grötzingen zusammen. Eines der Ziele war, das auf dem letzten Bundeskongress beschlossene Manifest für eine soziale und ökologische Transformation in konkretes Handeln zu übersetzen. Die Veranstaltung sollte aber auch dem Austausch und dem persönlichen Kennenlernen dienen und die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Verbandsebenen stärken. Bereits bei der gemeinsamen Organisation des Treffens war deutlich geworden, dass alle davon profitieren.

Die Stimme der Vernunft hörbar machen
Die dramatische Lage der Menschheit verdeutlichte Michael Müller in seiner Auftaktrede. Bezugsnehmend auf das "Manifest für eine soziale und ökologische Transformation" der NaturFreunde betonte er, dass die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation durch die Untätigkeit der Bundesregierung inzwischen noch drängender geworden sei. Die Gefahr einer zerstörerischen Entwicklung steige und damit auch die Gefahr für Frieden und Demokratie.

Die Folgen der rücksichtslosen Ausbeutung natürlicher Ressourcen weit über die Belastungsgrenze hinaus hätten vor allem Menschen mit geringen Einkommen zu tragen – sowohl im globalen Süden als auch im globalen Norden. Die NaturFreunde seien der einzige Verband, der konsequent die soziale und ökologische Frage zusammendenke. Es sei die Aufgabe aller NaturFreund*innen, diese Stimme der Vernunft hörbar werden zu lassen.

Bundesgeschäftsführerin Maritta Strasser machte die aktuelle Situation des Verbandes deutlich und beschrieb mögliche Wege für die weitere Entwicklung. Sie ging darauf ein, wie Ortsgruppen in einem vorab verschickten Fragebogen ihre eigene Außenwirkung einschätzten – und wie sie eigentlich gerne gesehen werden wollten. Wichtig sei bei allen neuen Schritten, die Bedürfnisse der Menschen im Blick zu haben, die für den Verband gewonnen werden sollen.

Neue Ideen und Visionen
In vier Workshops widmeten sich die Teilnehmer*innen einem Thema ihrer Wahl, das sie tiefergehend diskutierten. Zur Auswahl standen die Themen "Den gesellschaftlichen Wandel sozial und ökologisch gestalten", "Verbandsentwicklung", "Offener Austausch" und "Naturfreundehäuser". Die hauptamtlichen Projektkoordinator*innen der NaturFreunde-Stärkenberatung unterstützten bei der Durchführung der Arbeitsgruppen. Mit dem spontan ins Leben gerufenen Workshop zu Naturfreundehäusern wurde auf den entsprechenden Wunsch einiger Teilnehmenden reagiert.

In allen Arbeitsgruppen entwickelten die Teilnehmenden konstruktiv neue Ideen und Visionen und berichteten einander von ihren Erfahrungen und Vereinsrealitäten vor Ort. Viele tauschten anschließend ihre Kontakte aus, um gemeinsam an den Themen weiterzuarbeiten. Die Vertreter*innen des Bundesvorstands nahmen vielfältige Anregungen mit, die in den nächsten Wochen im Vorstand besprochen werden sollen.

Viele Teilnehmende bekräftigten, dass der Austausch bei dieser Regionalkonferenz zu neuer Motivation und neuen Ideen geführt habe und sie sich auch für die Zukunft derartige Vernetzungsveranstaltungen wünschten.